Walter Blumenfeld

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Walter Blumenfeld (um 1940)

Walter Blumenfeld wurde am 12. Juli 1882 in Neuruppin geboren und war ein deutscher Psychologe, der insbesondere in den Bereichen der experimentellen Psychologie, der visuellen Wahrnehmung sowie der angewandten Psychologie, einschließlich Psychotechnik, Eignungsdiagnostik, Arbeitsorganisation und Werbepsychologie, tätig war. Blumenfeld wuchs in einer akademischen Umgebung auf und entwickelte früh ein Interesse an den psychologischen Aspekten der Wahrnehmung und des menschlichen Verhaltens.

Er studierte an der Universität Berlin und arbeitete in den frühen Jahren seiner Karriere eng mit führenden Psychologen seiner Zeit zusammen. Blumenfeld gehörte zu den Pionieren der angewandten Psychologie und war ein Befürworter der Nutzung psychologischer Erkenntnisse zur Verbesserung von Arbeitsabläufen und zur Steigerung der Effizienz in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Wirtschaft und Werbung. Besonders in der Eignungsdiagnostik und Psychotechnik setzte er sich dafür ein, psychologische Tests zur Auswahl und Bewertung von Arbeitskräften zu etablieren.

Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland sah Blumenfeld sich, wie viele andere jüdische Wissenschaftler, gezwungen, das Land zu verlassen. 1933 emigrierte er aufgrund der politischen Verfolgung und Diskriminierung von Juden nach Frankreich. Dort setzte er seine Arbeiten fort, bevor er später in die Vereinigten Staaten zog, wo er bis zu seinem Tod 1972 lebte.

Blumenfelds Arbeiten und Forschung zur visuellen Wahrnehmung und zu psychologischen Tests in der Arbeitswelt hatten einen bleibenden Einfluss auf die Entwicklung der Psychologie, sowohl als Wissenschaft als auch als angewandte Disziplin. Trotz der schwierigen politischen Umstände konnte er einen bedeutenden Beitrag zur Psychologie leisten und trug dazu bei, das Verständnis für menschliches Verhalten in verschiedenen Kontexten zu vertiefen.

Fritz Lettow

Fritz Lettow 1922

Fritz Lettow (geb. Fritz Leo am 20. Oktober 1904 in Merseburg; † 4. Oktober 1989 in Wuthenow) war ein deutscher Arzt, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und späterer Chefarzt in Neuruppin.

Lettow wuchs in Merseburg auf und absolvierte ein Medizinstudium, das er mit dem Staatsexamen abschloss. Schon früh zeigte er eine kritische Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus. In den 1930er Jahren engagierte sich Lettow im Widerstand gegen das NS-Regime und war Mitglied in verschiedenen Widerstandsgruppen, die gegen die nationalsozialistische Diktatur kämpften.

1935 wurde er wegen seines Widerstands inhaftiert und verbrachte die folgenden Jahre in mehreren Konzentrationslagern, darunter das KZ Sachsenhausen, das KZ Buchenwald, das KZ Flossenbürg und das KZ Dachau. In diesen Lagern erlebte er die grausame Repression der Nazis, aber überlebte trotz schwerer Bedingungen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Fritz Lettow nach Deutschland zurück und setzte seine medizinische Karriere fort. Er wurde 1953 Chefarzt der Orthopädischen Klinik in Neuruppin, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung 1974 innehatte. Lettow war in dieser Zeit nicht nur als Arzt tätig, sondern auch als engagierter Arzt und Leiter, der für viele Patienten ein wichtiger Ansprechpartner war.

Fritz Lettow setzte sich nach dem Krieg für eine gerechtere Gesellschaft und die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ein. Er starb 1989 in Wuthenow. In seiner Lebensgeschichte vereinten sich der Widerstand gegen eine Diktatur und der Einsatz für das Wohl seiner Mitmenschen.

Arzt in den Höllen. Erinnerungen an vier Konzentrationslager ist sein Bericht über die KZ-Haft. „…Sein Bericht ist eine flammende Anklage gegen die SS und ihre Verbrechen. Er hatte auch Themen in seinem Buch angesprochen, die in der DDR tabu waren. …“ (Quelle: Wikipedia)