Taize Andacht

Als der Jugendmitarbeiter Marko Geitz und ich als Kirchenmusiker Anfang dieses Jahres eine „Taizé-Nacht der Lichter“ auf den 20. September planten, hatten wir bei der Terminwahl zunächst nur an andere regelmäßig stattfindene September-Veranstaltungen, an eine noch warme Kirche,
genügend Abstand zu Ferien und ähnliches gedacht. Dass wir mit mit dieser „Nacht der Lichter“ in die angespannte und aufgeheizte Atmosphäre vor dem Brandenburger Wahlwochenende treffen würden, hatten wir damals nicht auf den Schirm…
Die Bruderschaft von Taizé – seit der Gründung der Communité unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg strahlt von ihr die gelebte Idee der Ökumene aus und Tausende Jugendliche (und jung gebliebene) strömen Jahr für Jahr in das „Kloster“ nahe des kleinen Dorfes in Burgund. Sie erleben dort die
Gemeinschaft der verschiedensten christlichen Glaubensausprägungen aus allen Ländern der Welt und lassen sich von der gelebten Vielfalt für ihr persönliches Leben stärken. Das war nach 1945 nicht selbstverständlich und ist es auch heute nicht.
Auch wir leben in einer Zeit großer Verängstigung und wachsender Ungewissheit. Viele Menschen in unserem Land setzen eher auf die
vermeintliche Sicherheit durch Abgrenzung und Ausgrenzung – ein vielleicht verständlicher Reflex. Die politisch Verantwortlichen befeuern
diesen Reflex oder laufen ihm großenteils zumindest nach. Lautstärke und Stil der Auseinandersetzung werden zunehmend
unerträglich.
Wie gut, am Freitag vor der Wahl, einen Taizé-Gottesdienst zu feiern!
Wir laden ein, 19.30 Uhr in die Neuruppiner Klosterkirche zu kommen, einen Ort, an dem in jüngerer Geschichte und ferner Vergangenheit
Menschen zusammenfanden, um in Gebet, im gemeinsamen Singen und Lauschen ihre Sorgen zu teilen, sich stärken zu lassen, Mut und
Zuversicht zu tanken und Frieden zu finden.
Ein kleines Orchester aus Jugendlichen und Erwachsenen wird die Taizé-Gesänge begleiten Taiund alle sind eingeladen mitzusingen oder still
den Lesungen und der Musik zu lauschen ..