Entfesselte Kräfte und verzweifelte Aktionen im Heimathafen

Bei Schiffbruch bleibt bestenfalls der Heimathafen. Was aber, wenn die ganze Welt Schiffbruch zu erleiden droht, die Schöpfung, die Ökosysteme in ihrem planetarischen Umfeld? Dann trifft man sich womöglich in Alarmstimmung schon vorher im Heimathafen und schaut, was noch zu retten ist. Es könnte eng werden.

Von Volkmar Heuer-Strathmann

In rund zweihundert Staaten hat die Menschheit heute ihren Aktionsraum. Die UN lassen grüßen. Im Jahr 2050 könnte das ganz anders sein. Womöglich wird man codiert, nicht beim Namen genannt. Und ist nur noch Menschheit. Aus Not? Aus Herrschsucht? Aus Demut? Im Geiste einer Religion? Soweit sind die Akteure beim “Theater des Wissens” im Heimathafen noch nicht gegangen. Sie haben eben doch einen theaterpädagogischen Ansatz. Mitmachtheater. Mit Unterzeilen ganz oben. Ein Opernglas hülfe. So richtig entfesselt sind sie doch noch nicht, aber total präsent und bestens vorbereitet. Kalendarisch gerechnet, ist derzeit wohl ihre Kindheit. Und viel Verwirrung auf der Welt, wie wir sie kennen und doch nicht recht wissen, was läuft, was geht und woher auf See der Wind weht.
Und 2050? Auf der CC? Es ist Climate Conference angesagt. Die “letzte” steht irgendwo auf Englisch. Da heißt ein Staat Portugal und sein Präsident ist da. Im Publikum. Zuschreibung beim Eingang. Unerklärt. Nicht anders im Falle der USA. Oder China. Oder Indien. Diversität ist kein Aufreger auf der Bühne. Es geht primär um das Klima. Man spricht alle Sprachen. Im Heimathafen hilft Deutsch. Englisch ist auch nützlich. Die Daten sind schlecht. Regenwald, Polargebiete, Wüsten – nichts ist, wie es war um 2025. Oder bei Beginn der Buchführung. Gut, dass es da vier Reisebegleiterinnen durchs All gibt, die im Heimathafen das Sagen haben. Das Schreien. Das Singen. Das Schweigen. Das Animieren. Das Performen. Sie heißen Maya Alban-Zapata, Rashida Aljunied, Oksana Chekashyna und Marta Malikowska. Angeblich. Der Reiseleiter heißt Krzysztof Minkowski. Angeblich. Wer hinzukommt gegen Gebühr, kann paarmal abstimmen zwischen Pest und Cholera. Demokratie und so. Ohne Diskurs. Das ist die größte Schwäche des Gutgemeinten. Auf der Leinwand und vom Band gibt’s Statements echter Weltweiser. Wohlbekannt. Tagesthemenstimmung. So hieß früher eine Sendung in der ARD. Das war ein Teil des ÖRR. Noch Fragen?
Ein paar gehen schon früher. Mal gucken, was draußen läuft? Oder zu Hause? Oder “Nur weg von hier, das ist meine Ziel”? Also Kafka als Ideenspender? Oder Orwell? Oder Noah? KI könnte auch böse mitgemischt haben.

Es sind noch Plätze frei beim Bedrohungsszenario mit Weltblick.
Fotos: VHS

Was da geboten wird im Heimathafen seit ein paar Wochen, ist krass. Im Internet erfährt man mehr. Spielplan und so Sachen. Schwimmweste muss man nicht mitbringen. Die Welt findet nochmal Heimat. Harfenmusik prägt nicht den Abend. Natürlich muss man unter den verschiedenen Heimathäfen den richtigen finden. Nicht, dass man mit dem Stadtbild nicht klar kommt und unter barbarischen Normalen landet, die so etwas wie diese Konferenz der Welt für voll unnormal hielten und die Seenotleidenden zurück auf (den) See schickten …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert