Petition zum RE 6-Ausbau mit breiter Unterstützung an den Landtag übergeben

Petition zum Ausbau des Prignitz-Express RE 6: 1.400 Unterschriften und politische Unterstützung für eine Inbetriebnahme bis 2027.
Von: macron

Neuruppin / Potsdam.

Mit klarer Botschaft und 1.400 Unterschriften im Gepäck übergab Martin Cron gemeinsam mit Unterstützerinnen und Unterstützern die Petition „Für den zügigen Ausbau der Bahnstrecke des Prignitz-Express RE 6“ an den Vorsitzenden des Petitionsausschusses des Landtages Brandenburg, Udo Wernitz.

Die Initiative fordert:

  • den zügigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Berlin und Neuruppin (und weiter),
  • Übergangslösungen mit halbstündlich alternierenden Fahrten über Löwenberg – Oranienburg bis zum Ausbaubeginn der Streckke über Hennigsdorf,
  • und einen verlässlichen Halbstundentakt für eine bessere Anbindung der Region.

Unterstützung aus Politik und Zivilgesellschaft

Die Petition fand breite Unterstützung – unter anderem von Bündnis 90/Die Grünen, der CDU Neuruppin sowie dem Verein Klima und Alltag.
Vertreterinnen und Vertreter dieser Organisationen waren – neben weiteren Mitgliedern der Zivilgesellschaft – bei der Übergabe anwesend.

Wir übergeben diese Petition mit großer Hoffnung – das Land darf die Menschen in Ostprignitz nicht weiter vertrösten. Wenn Politik von Klimaschutz, ländlicher Entwicklung und Mobilitätsgerechtigkeit spricht, dann muss sie jetzt handeln“,

erklärte Martin Cron bei der Übergabe. Er betonte, dass bessere Bahnverbindungen kein Luxus seien, sondern eine Notwendigkeit für die Zukunftsfähigkeit der Region:

„Ein verlässlicher Halbstundentakt und bessere Schienenverbindungen sind entscheidend, damit unsere Region lebendig und zukunftssicher bleibt.“

Mit der Übergabe ist klar: Die Forderung nach einem Ausbau des RE 6 ist längst kein reines Bürgeranliegen mehr, sondern ein politischer Auftrag.
Das Land Brandenburg steht nun in der Pflicht, die Region nicht im Stich zu lassen und den Prignitz-Express endlich fit für die Zukunft zu machen.

Ein weiterer Schrittzum 1/2 Stunden Takt?
Foto: Anna Cron

Hintergrund:
Der Prignitz-Express (RE 6) verbindet Neuruppin und die Prignitz mit Berlin. Seit Jahren fordern Pendlerinnen, Pendler und Kommunen den zweigleisigen Ausbau und häufigere Verbindungen, um Staus und lange Fahrzeiten zu vermeiden. Bereits im Dezember 2024 hatten das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), die DB InfraGo und die DB Energie GmbH angekündigt, den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für das i2030-Projekt „Prignitz-Express Velten – Neuruppin“ auf den Weg zu bringen.
Der Vertrag sollte die Voraussetzung schaffen, den ambitionierten Zeitplan mit einer Inbetriebnahme im Jahr 2027 einzuhalten. Geplant waren unter anderem Ausführungsplanung, Ausschreibungsunterlagen und bauvorbereitende Maßnahmen – finanziert über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG), zunächst abgesichert durch das Land Brandenburg.
Tatsächlich jedoch hat sich die Umsetzung deutlich verzögert. Die damals gesetzten Meilensteine konnten bis heute nicht eingehalten werden, was neue Unsicherheiten für den weiteren Ausbau des Prignitz-Express (RE 6) zwischen Velten und Neuruppin mit sich bringt.
Damit steht auch das Ziel einer Taktverdichtung auf zwei Züge pro Stunde zunehmend in Frage.

mehr dazu: https://www.i2030.de/zeitplan-fuer-inbetriebnahme-der-taktverdichtung-prignitz-express-velten-neuruppin-soll-eingehalten-werden/

Petition zur Rettung des Tucholsky-Museums erfährt immer mehr UnterstützungLandtagspräsidentin Ulrike Liedtke unterschreibt auf dem Schulplatz in Neuruppin

Foto von Ulrike Liedtke und Peter Böthig

Immer mehr Prominente unterstützen die Petition zur Rettung des Tucholsky-Museums – auch Brandenburgs Landtagspräsidentin setzt ein Zeichen.

Von Volkmar Heuer-Strathmann

Die Nachricht machte schnell die Runde: “Akademie der Künste stoppt die Zusammenarbeit mit dem Kurt-Tucholsky-Literatur-Museum in Rheinsberg!” Für Peter Böthig, den ehemaligen Leiter der Einrichtung, ist klar: “Das ist eine Zäsur. Damit verliert das Museum einen wichtigen Partner.” Insbesondere im Hinblick auf Ausstellungen habe man in Rheinsberg von den Berlinern profitiert.
Hintergrund der Entscheidung ist die Situation, für die man nicht nur in Berlin den amtierenden Bürgermeister Frank-R. Schwochow (BVB/Freie Wähler) verantwortlich macht. Die Initiatoren der Petition “Rettet das Tucholsky-Museum in Rheinsberg” sehen die Situation genauso. Dort heißt es: “Im Mai 2024 stimmten die Rheinsberger Stadtverordneten zu: Der Kreis soll die Trägerschaft übernehmen. Trotzdem weigerte sich der Bürgermeister, den Vertrag zu unterschreiben.” Auf dem Schulplatz in Neuruppin erinnerte Böthig daran, dass es immerhin um 625.000 Euro gehe. So sei der Wert der Bestände zu taxieren.
Böthig zeigte sich hocherfreut, dass Ulrike Liedtke, die amtierende Präsidentin des Landtags Brandenburg, extra in die Kreisstadt gekommen war, um ihre Unterschrift unter die Petition öffentlich zu geben. Liedtke wies ebenfalls auf die immense Bedeutung des Museums hin. Und sie betonte, ein solches Haus sei nicht nebenbei zu leiten. Ellen Krukenberg vom Amt für Kultur, Tourismus und Wirtschaft sieht sie als derzeitige Leiterin in einem Dilemma. Als ehemalige Stadtverordnete wies die SPD-Politikerin auch auf die finanziellen Verluste hin, die die Stadt Rheinsberg erleide, wenn der besagte Vertrag nicht zustande komme. Das Unterschreiben am Tablet wurde von Applaus begleitet.
Dass nicht einmal die anwesenden Rheinsberger über den aktuellen Stand der Personalfragen informiert waren, könnte mit Besuchshemmungen zu tun haben. Ein Veranstaltungboykott? Hier im Netz hätten Interessierte schon seit ein paar Tagen lesen können, dass sich der in Berlin beheimatete Verleger Peter Graf ab 15. Juli 2025 mit wissenschaftlichen Fragen befassen wird. Der Vertrag zwischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin und der Stadt Rheinsberg steht auf einem ganz anderen Blatt.

“Senden!” Ein Blick auf das Tablet der Potsdamer Landtagpräsidentin. Foto: VHS

Im Spätsommer wird gewählt in Rheinsberg. Es geht um die Leitung der Verwaltung und um die Repräsentation der Stadt. Der Amtsinhaber findet Herausforderer. An Tucholsky werden sie alle auf dem Weg ins Rathaus nicht vorbeikommen, am wenigsten Frank-R. Schwochow. Sollte es zu einer Podiumsdikussion kommen, wird die “Gretchenfrage” nicht ausbleiben, ganz diesseitig, ganz dringlich: “Wie hast du’s mit dem Tucholsky-Museum?” Und dann die Frage an den Amtsinhaber, warum der Text des 60. Stadtschreibers Max Czollek erst im Oktober erscheinen soll. Ob das mit dem Wahltermin zu tun hat? Und dem Thema des Rheinsberger Bogen? Eine “Anleitung zur Rettung eines Tucholsky-Museums” hat der Wagemutige verfasst? Klingt ja fast nach Tucholsky. Aber der Satiriker hätte wohl eher – wie in “Ratschläge für einen schlechten Redner” Tipps zur Kulturvernichtung gegeben. “Stell dich einfach amtstot!” und so Sätze…
Prominente wie Günter Wallraff und Katja Lange-Müller gehören übrigens schon zu den Unterzeichnern und Unterzeichnerinnen der Petition. Ulrike Liedtke wird als Nummer 2.123 geführt. Das war vor gut zwei Stunden. Der Zähler hat bestimmt schon weitergezählt.

Hier kann die Petition unterzeichnet werden: Rettet das Tucholsky Museum